Skitour Tirol - Stubaier Alpen - Zuckerhütl

  • Links der Gaiskogel, mittig das Windachtal.
  • Im Hintergrund der Gaissferner-Schlepplift, rechts der Pfaffengrat-Sessellift.
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  • Zum Abschluss noch eine schöne Firnabfahrt zurück in die Zivilisation.
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Tour Beschreibung

Start- und Endpunkt P Mutterbergalm (Talstation Stubaier Gletscherbahn), ca. 1.721m ü.N.N.
Höchster Punkt Zuckerhütl, 3.507m ü.N.N.
Höhendifferenz 950 m
Gehzeit Aufstieg ca. 3 Std.
Hangexposition Meist Ost u. Nord-Ost.
Charakter Klassische Genusstour zum Saisonausklang, da lediglich ca. „ehrliche“ 950Hm im Aufstieg zu bewältigen sind.

Tour Notizen

Mai 2017.
Die Skitourensaison neigt sich unweigerlich dem Ende zu, unterhalb 2.000m geht nix mehr. Was kann man tun? Umsteigen auf MTB oder ins Stubaital fahren.
2 Tage, Ausgangspunkt jeweils Parkplatz Mutterbergalm auf ca. 1.780m.

1 Tag: Hinterer Daunkopf.

Ski am Rucksack auf der „Skiroute „Wilde Grube“ bis ca. 2.300m tragen (bei der späteren Abfahrt nur 150hm tragen). Anfellen u. weiter geht’s abseits der geräumten Skiroute zum Aufstieg in die Glamergrube.
Die Lawinensituation war nicht ganz eindeutig, also Abfahrt zurück (ca. 300Hm) u. weiter auf der Wilden Grube Richtung Stubaier Gletscher.
Aufstieg unterhalb der „Daunjochbahn“ (derzeit außer Betrieb) zum Daunjoch (hier wäre ich normalerweise von der anderen Seite angekommen) u. weiter zum Gipfel.
Abfahrt Direttissima durch Wilde Grube (nicht die Piste), das war dumm!!!
Großflächiges Schneebrett unmittelbar unter mir ausgelöst, Lawine rauscht mit Getöse über Steilstufe zum Wandsockel (Siehe Bild).
Auf der nun frei geräumten „Piste“ fahre ich „vermeintlich sicher ab, bis der Hang vor mir im Steilabfall verschwindet.
Man kommt sich vor wie die Maus in der Falle. Der Weg zurück ist zu gefährlich da die verbleibende Schneedecke auch schon angerissen ist.
Oberhalb der Steilwand (aber immer noch unterhalb der verbliebenen angerissenen Schneedecke!) kann ich mich seitlich aus der Gefahrensituation schleichen.
Eine Nachlawine hätte mich mit ziemlicher Sicherheit über die Kante mitgenommen. Jetzt noch den Rest der Wand abklettern, die Ski hab ich vor dem Abstieg durch die Wand schon nach unten „abgeworfen“.

Fehler 1: Hangneigung an der Abrisskante ca. 35°, Schnee durchfeuchtet, Temperatur im deutlichen +Bereich.
Fehler 2: Die Steilwand hätte mir vom Aufstieg bekannt sein müssen, aber ich hab einfach nicht mehr an sie gedacht, da ich auch nicht plante, da durchzufahren.

Warum erzähl ich’s?
Weil es immer u. fast überall passieren kann.

2. Tag: Zuckerhütl.

Diesmal mit Seilbahnunterstützung bis zur Jochdohle, Abfahrt über Gaisskarferner zur Schlepplifttalstation. Hier endet das Skigebiet. Weitere 200Hm Abfahrt, dann Anfellen u. Aufstieg zum Pfaffenferner.
Ohne Steigeisen, Eispickel u. Seilsicherung erscheint mir der Aufstieg zum höchsten Gipfel der Stubaier Alpen zu riskant.
Warum hat man das Zeug nie dabei, wenn man’s braucht?
Das Skidepot unterhalb des Gipfels (ca. 3.360m) ist somit für mich heute Endstation.
Zum Abschluss noch eine schöne Firnabfahrt zurück in die Zivilisation

Tour Fazit

Wenn sonst nix mehr geht, im Stubaital geht immer noch was.

© Steffen Gross, 2017